Cornwalls Atlantikküste - Der Norden (9 Tage)

Malerische Fischerdörfer, versteckte Buchten und Strände und hohe Klippen prägen das Bild dieses Küstenabschnitts. Wenn auch in Teilen recht anstrengend und herausfordernd, zählt dieser Teil des South West Coast Path doch zu den landschaftlich schönsten und spektakulärsten.

1. Tag: Anreise

Nach Ihrer individuellen Anreise nach Westward Ho! bleibt noch etwas Zeit, um am wunderbaren Sandstrand des Ortes einen Spaziergang zu unternehmen.
Übernachtung in Westward Ho!

2. Tag: Westward Ho! nach Clovelly (17,5 km)

Der Weg führt zunächst über die alte Trasse einer ehemaligen Eisenbahnstrecke und weist so gut wie keine Steigung auf. Dies ändert sich jedoch bald und es beginnt ein Auf und Ab, wobei mehrere Kliffs erklommen werden müssen. Am Peppercombe Beach lohnt eine kurze Rast, der kleine versteckte Sandstrand ist meist menschenleer. Die Achterbahnfahrt mit Kliffs und Stränden setzt sich fort und bald ist Bucks Mills erreicht, ein hübscher kleiner Weile aus weiß getünchten Cottages. Von da aus geht es durch eine uralte Waldung bis zum Tagesziel Clovelly. Das wunderschöne kleine Fischerdorf hat sich durch seine malerische Lage in den letzten Jahrzehnten zu einem beliebten Ausflugsziel entwickelt.
Übernachtung in Clovelly

3. Tag: Clovelly nach Hartland Quay (17 km)

Heute geht es weiter durch den alten Küstenwald bei Clovelly bis zum Blackchurch Rock. Dort sind die Ruinen der alten Mouth Mill zu sehen, ein kurzer Abstecher zum Fuße des Kliffs ist empfehlenswert. Der Pfad führt jetzt zunächst hinauf auf das Kliff, wo es dann einige Kilometer lang ohne größere An- oder Abstiege weiter geht. Von hier oben bieten sich fantastische Ausblicke auf die umgebende Küste. An der Shipload Bay lohnt sich der etwas mühsame Abstieg zum schönen Strand, Wanderer haben diesen meist für sich allein. Der Leuchtturm am Hartland Point ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, man sollte aber einen Abstecher zu einem nahen Aussichtspunkt machen, von dort kann man bis zur Insel Lundy, bei sehr guter Sicht sogar bis zur walisischen Küste schauen. Von hier verlaufen Pfad und Küste Richtung Süden und vorbei an einem Wasserfall geht es nach Hartland Quay. Übernachtung in Hartland Quay.

4. Tag: Hartland Quay nach Bude (24 km)

Am heutigen Tag geht es durch sehr einsames, abgelegenes und spektakuläres Terrain und von der Grafschaft Devon hinein nach Cornwall. Gleich am Anfang wartet ein schöner Wasserfall auf den Wanderer, einen guten Kilometer später am Spekes Mill Mouth gleich zwei davon. Die nächsten Kilometer verlaufen oben auf dem Kliff und bieten wiederum fantastische Ausblicke. Später beginnt eine Berg- und Talfahrt mit steilen Abstiegen in die Mündungstäler kleiner Flüsse und Anstiegen auf hohe Kliffs, wobei auch hier der eine oder andere Wasserfall zu bewundern ist. So anstrengend der Weg in Abschnitten auch ist, die wunderbare Landschaft entschädigt für alles. Am Vicarage Cliff fällt der Blick auf das Örtchen Morwenstow, wo auf dem Friedhof der uralten normannischen Dorfkirche viele Seeleute bestattet sind, die an der felsigen Küste ums Leben kamen. Nach einem steilen aber kurzen Ab- und Aufstieg geht es die nächsten Kilometer wieder mehr oder weniger eben auf der Spitze der Kliffs entlang. Bei Sandymouth gibt es einen schönen Sandstrand, der bei Surfern sehr beliebt ist. Ab hier sieht man, wegen der Nähe zum Etappenziel Bude, wo Sie die nächste Nacht verbringen, öfter Wanderer auf dem Pfad.
Übernachtung in Bude

5. Tag: Bude nach Crackington Haven (15,5 km)

Kurz nach dem Start lohnt sich ein kurzer Stopp am Compass Point, wo man von einem kleinen Turm aus einen wunderbaren Blick auf Meer und Küste hat. Der Weg ist zunächst recht einfach zu laufen, bis zur Widemouth Bay geht es über grasbewachsene Kliffs, ohne großes Gefälle. Der lange und breite Strand bei Widemouth Bay ist sehr beliebt und zur Hochsaison auch gut besucht. Ab hier wird die Wanderung wieder anstrengender, viele Küstentäler und steile Kliffs sind zu bewältigen, mit dem Tal bei Scrade sogar das am steilsten eingeschnittene in Cornwall. Belohnt wird man mit zahlreichen Wasserfällen, unzähligen Schmetterlingen und seltenen uralten Traubeneichen, die von Wind und Sturm zerzaust und gebogen wurden.
Übernachtung in Crackington Haven

6. Tag: Crackington Haven nach Tintagel (18,5 km)

Zunächst geht es hoch auf dem Kliff westwärts, wieder vorbei an Wasserfällen. Der Abstieg zum einsamen Strand The Strangles, von dem man einen tollen Blick auf sehr außergewöhnliche Felsformationen hat, ist lohnenswert. Danach folgt mit dem 223 m hohen High Cliff das höchste Kliff Cornwalls. Auf dem heutigen Abschnitt lassen sich Soayschafe beobachten, eine urtümliche Schafrasse, die zur Landschaftspflege eingesetzt wird. Bei Pentargon ist ein 40 m hoher Wasserfall zu bewundern, kurz danach geht es hinab in den hübschen Fischerort Boscastle mit seinem im 16. Jh. angelegten idyllischen Hafen.

Das Tagesziel Tintagel steht ganz im Zeichen von König Artus. Die berühmte Burgruine, die hoch über dem Meer auf einer Klippe thront, stammt in seinen ältesten Teilen aus dem 5. – 7. Jh., der Großteil der noch erhaltenen Mauer geht auf das 12. Jh. zurück.
Übernachtung in Tintagel 

7. Tag: Tintagel nach Port Isaac (13,5 km)

Am Südrand von Tintagel, ein paar Meter abseits des Pfades befindet sich die St Materiana’s Church, eine wunderbare kleine normannische Kirche. Der erste Abschnitt der heutigen Wanderung ist recht einfach und angenehm zu laufen, verläuft der Pfad doch hauptsächlich oben auf den grasbewachsenen Klippen. Bei Trebarwith Strand geht es hinab ans Meer, wo ein hübscher kleiner Strand und weiß getünchte Cottages den Besucher empfangen. Ab jetzt beginnt einer der anstrengendsten Abschnitte des gesamten South West Coast Path. Immer wieder geht es auf die Klippen hinauf und wieder hinab bis ans Meer, dabei sind bis zu 100 Höhenmeter zu überwinden. Belohnt wird man mit fantastischen Ausblicken, vor allem vom knapp 130 m hohen Bounds Cliff aus. Dort lassen sich mit einigem Glück auch Wanderfalken oder nistende Lummen beobachten. Am Ende einer nicht allzu langen aber anstrengenden Wanderung wartet das Fischerdorf Port Isaac mit seinen schmalen, sich die Hänge herabschlängelnden Gassen.
Übernachtung in Port Isaac

8. Tag: Port Isaac nach Padstow (19 km)

Zunächst geht es wie schon am Vortag auf und ab, der im 19. Jh. verlassene Hafen von Port Quin und Teile des umliegenden Landes befinden sich heute im Besitz des National Trust, die erhaltenen Bauten werden als Ferienhäuser vermietet. Rumps Point bietet neben den Überresten eines steinzeitlichen Forts fantastische Ausblicke auf Meer und Küste. Bei Polzeath ist das Schwierigste geschafft und man kann sich mit einer erholsamen Rast am wunderbaren Sandstrand belohnen. Noch ein kurzer Weg bis nach Rock am des Flusses Camel, dort wartet die Fähre, die die Wanderer über den breiten Mündungstrichter in die hübsche Hafenstadt Padstow bringt. Am Ziel des heutigen Tages sollte man einen Besuch der Kirche St Petroc einplanen, die alte Steinkirche ist ausgesprochen sehenswert. Für Rosamunde-Pilcher-Fans bietet Prideaux Place ein lohnenswertes Ziels, dort wurde eine ganze Reihe ihrer Bücher verfilmt.
Übernachtung in Padstow

9. Tag: Abreise

Heute endet die Wanderreise, nach einem ausgiebigen Frühstück erfolgt Ihre individuelle Abreise.

Hinweis

Aufgrund der Knappheit an Unterkünften entlang des Wanderweges sowie Kapazitätsengpässen in bestimmten Saisonzeiten kann es von Nöten sein, dass Sie bei einigen Stopps von einem Taxi abgeholt werden und zu Ihrer gebuchten Unterkunft gebracht und am nächsten Tag wieder abgeholt werden. Dadurch entstehen Ihnen keine zusätzlichen Kosten.

Schwierigkeitsgrad

Alle Wanderungen sind mit guter Kondition und Sportlichkeit zu bewältigen. Der Schwierigkeitsgrad ist mittel abgesehen von Tag 4, der einen höheren Schwierigkeitsgrad aufweiset. Bei einigen Touren ist Trittsicherheit erforderlich, da die Pfade streckenweise felsig und steinig und nach längerem Regen teilweise aufgeweicht sind. Geeignete Wanderschuhe sind auf dieser Wanderreise essentiell.

Zusätzlich besteht die Möglichkeit, mehrere Wandertouren entlang des South West Coast Path miteinander zu kombinieren, jedoch nur solange diese miteinander verbunden sind.